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Auch 2019 geht’s mit meiner Rubrik „Kenn’se schon“ weiter. Denn ich habe noch einige interessante Menschen, die ich gerne zu Wort kommen lassen und vorstellen möchte.
Dieses Mal geht’s in die „Online-Welt“.
Nicht direkt in die „kreative Sparte“ zu stecken – aber das ist ja eine Frage der Sichtweise.
Da wir uns alle „im Netz“ bewegen, fand ich es spannend eine Media-Expertin zu befragen. Dabei fiel mir Kathrin Dielmann ein, die ich aus meinem „früheren Leben“ kenne.
Als ich Kathrin das erste Mal im Büro begegnete, standen wir uns als „Kugelbäuche“ gegenüber.
Sie erwartete ihr zweites Kind, ich mein Erstes. Bereits das verband uns.
Wir saßen zeitweise in einem Büro und arbeiteten für den gleichen Bereich. Dann waren wir beide erstmal raus.
Als ich jedoch nach der Elternzeit im Bereich „Online Marketing“ wieder ins Berufsleben startete, hatte sich Kathrin bereits in die Freiberuflichkeit verabschiedet.
Trotzdem trafen wir uns wieder, denn sie hat mich bei wichtigen Projekten (ich hatte ja keine Ahnung. Woher auch?) unterstützt und Teilbereiche übernommen. Puhhhh – das war eine Erleichterung!
Kathrin ist ein „Crack“ in Sachen Online Marketing oder auch „Digitales Marketing“ genannt.
Dabei kümmert sie sich bei kleinen oder großen Unternehmen, Start-Ups oder Gründern zum Beispiel um den Bereich Content Marketing, Social Media, Analyse und KPI-Beratung. Oder übernimmt direkt das Projektmanagement kleinerer und größerer Projekte.
Denn – wie sie sagt – „Das Internet geht nicht mehr weg“.
Nein – vermutlich nicht ;-).
Wem das alles gar nichts sagt und die Online-Welt eine Welt voller Hieroglyphen ist – für den habe ich Kathrin befragt.
Dabei geht es um Tips für den richtigen Umgang mit dem Internet, wie sie in diesen Bereich gerutscht ist, ihrer Arbeit und ein bißchen zu ihrem Leben.
Ihr fiel es am Anfang schwer, direkt 5 Adjektive zu finden um sich zu beschreiben. Kein Problem liebe Kathrin, das kann ich noch erweitern. Als wir uns kennengelernt haben, fand ich Dich direkt sehr sympathisch und fröhlich. Somit hätten wir – mit Deinen Adjektiven – nun schon insgesamt sechs gefunden ;-).
Aber lest selbst…
Liebe Kathrin, wie immer frage ich auch Dich zu Beginn unseres Interviews: wie würdest Du dich kurz selbst in 5 Adjektiven beschreiben?
Boah… keine Ahnung. Für sowas bin ich zu selbstkritisch. Noch 4? Dann: Kreativ, zuverlässig, gemütlich, offen.
Wie bist Du zum Digitalen Marketing gekommen?
1995 hab ich ein Modem gewonnen. Weiss noch irgendwer, was das ist? Jedenfalls gehörte ich damit quasi zu den Pionieren der privaten Internetnutzung. Echt! Und damit war’s um mich „geschehen“…
Wenn Du dich selber einschätzen müsstest – wie hoch ist Dein Wissen auf einer Skala von 1-10 im Digitalen Marketing? Die Frage ist gemein. Ich kenne mich wirklich gut aus. Und ich habe auch ein so gutes Überblickswissen, dass mich noch keine Anfrage im Job völlig überfordert hat. Aber hinter jedem Stichwort verbergen sich technische Abgründe. Detailwissen ist gefragt und ständig neue Anwendungen und Weiterentwicklungen. Die beeinflussen natürlich auch das Marketing.
„Ich weiss, dass ich nichts weiss.“ Aber ich weiss, wo ich suchen – oder wen aus meinem Netzwerk ich selbst fragen kann. Oder dem Kunden empfehlen.
Der Markt verändert sich schnell und stetig. Wie hältst Du dich selber über Trends, Neuerungen usw. auf dem Laufenden
Messen, BarCamps, Newsletter – und Zeitung lesen.
Wenn nicht digitales Marketing – in welchem Berufsumfeld würdest Du dich ansonsten gerne bewegen?
Neben dem Projektmanagement gebe ich auch Trainings und Seminare. Das gleicht aus.
Wenn es so ganz anders gekommen wäre oder irgendwer das Internet doch noch abschaltet, dann würde ich gerne in der Natur arbeiten. Gärtnerin oder Landschaftsarchitektin klingt zumindest super. Wobei mein Garten mir sagt, dass das nicht sooo erfolgsversprechend aussieht…
Wie würdest Du selber „Digitales Marketing“ definieren?
Als Marketing.
Bist Du lieber „online“ oder „offline“?
Ich persönlich finde diese Trennung existiert nur noch sehr begrenzt.
Durch die Smartphones sind wir immer online. Zwar macht es psychologisch einen großen Unterschied, ob wir den Tatort sonntags um 20:15 gucken oder irgendwann in der Mediathek streamen. Aber das ist ein anderes Thema.
In dem engen Sinn, in dem die Unterscheidung online-offline wirklich Sinn macht. Also bei persönlichen Gesprächen und dem gemeinsamen Erleben, bevorzuge ich „offline“.
Welche Social Media-Kanäle nutzt Du selber?
Alle, die meine Kunden gerade bespielen.
Kinder in der „Digitalen Welt“
Wie bringst Du deinen beiden Jungs ans Thema Online, Digital, Social Media näher? Man kann unsere Kinder nicht schützen und davon abhalten „online“ zu sein. Aber worauf sollte man achten? (Zeit, Plattformen, Sperren, zeitliche Begrenzungen etc.?)
Das ist auch für mich nicht so einfach.
Natürlich gibt es technische Lösungen, um online-Zeit und Plattformen zu reglementieren.
Aber all das löst Eltern nicht vor der Verantwortung, über das, was die Kinder da machen, mit den Kindern zu sprechen.
Daher gilt aus meiner Sicht für die Online-Nutzung und für Social Media dasselbe, wie für das Ranführen an andere Medien.
Genau wie bei Büchern oder Fernsehen: Gemeinsam mit dem Kind surfen, dabei über das Gesehene reden.
Erklären, wo man als Mama Bedenken hat.
Und wessen Kinder den Schritt noch vor sich haben: Wenn ihr dachtet, die 100. Folge „Bob, der Baumeister“ zu schauen, war hart: Youtubern beim Minecraftspielen zugucken, ist härter!
Hast Du sonst vielleicht noch Literatur-/ Blog-/ Link- oder sonstige Tips wie man sich über den richtigen Umgang des Internets für Kinder informieren kann?
Dazu bieten inzwischen Schulen und auch Kitas Infoabende und Fortbildungen auch für Eltern an. Oder tun das gerne, wenn Eltern nachfragen! Da kann man auch die individuellen Fragen loswerden.
Wer sich selbst schlaulesen mag, dem empfehle ich www.internet-abc.de, ein Angebot der Landesmedienanstalt NRW.
Worin siehst Du persönlich die größten Gefahren des ständigen „online sein“? Diese ständige Erreichbarkeit rund um die Uhr – und was sollte man dagegen tun?
Kurze Aufmerksamkeitsspannen, leichte Ablenkbarkeit – nix mehr behalten können, weil man es einfach googlet. Das nervt mich selbst manchmal, wenn ich eine Definition 5x nachgucken muss.
Ich lege mein Handy abends vor dem Familien-Abendbrot weg und gucke erst morgens wieder drauf. Beim Essen bleibt es immer in der Tasche. Bei Meetings auch. Das ist auch so ein Rat an die Eltern, den eigentlich jeder kennt. Aber dennoch ganz schwer umsetzt: wir sind da Vorbild!
Wenn wir „mal eben kurz“ auf’s Handy gucken, statt mit dem Kind zu sprechen, brauchen wir uns später nicht wundern.
Seit kurzem lasse ich das Handy auch wieder bewusst in der Tasche, wenn ich irgendwo warten muss. Ich guck‘ mir die Leute an. Sehr unterhaltsam!
… der richtige Umgang mit Facebook & Co
Fast jeder von uns ist irgendwie online, auf Instagram, Facebook & Co unterwegs. Wie sollte man Deiner Meinung nach mit Shitstorms umgehen falls es einen erwischt?
Die Trolle melden und blockieren. Hass und Hetze ist die Aufmerksamkeit, die Nerven und die Zeit nicht wert, um sich damit auseinanderzusetzen. Ansonsten Freunde informieren und evtl. je nach Thema auch um Hilfe bitten. So ein bisschen wie ein privates #ichbinhier. Wichtig ist, dass man nicht mit dem Gefühl allein dem ausgeliefert zu sein, zurück bleibt. Das macht das stärkste Ego kaputt.
Im Business Kontext finde ich auch, dass es durchaus ok ist, Trollen Einhalt zu gebieten. Aber meist geht es um harsche oder fehlinformierte Kritik. Der muss man professionell und aktiv begegnen. Der größte Fehler ist es, sowas bewusst oder unbewusst zu Ignorieren. Dann wundern sich auch mit „Mitleser“ und glauben am Ende, der Kritiker habe Recht und werde von Dir totgeschwiegen. Dann solidarisieren diese bisher unbeteiligten sich. Und dein kommunikatives Problem wird größer.
Warum wird Online-Marketing zunehmend gegenüber dem Offline-Marketing bevorzugt?
Ich verstehe die Frage nicht ;-). Marketing ist Marketing.
Eine Bevorzugung der digitalen Kommunikation sehe ich aber nicht.
Es fließen halt mehr Budgets in neue und aktuellere Formen der Kundenansprache. Es werden mehr Leute gesucht, die davon Ahnung haben. Manches wird gehypt und wird sich möglicherweise als Fehlinvest herausstellen.
Manches zeigt, dass es einfach besser funktioniert als die analoge Variante.
Was sind die Grenzen des Online-Marketings – in Bezug auf „reales“ Marketing. Meinst Du Online löst „real“ irgendwann komplett ab?
Siehe oben :-). Aber um dennoch eine Antwort zu geben: Zalando schickt seinen Kunden gedruckte Kataloge mit. Ich lese x mal am Tag den Werbeaufdruck auf dem Kuli, den ich neulich geschenkt bekommen habe.
Real, offline – also zum Anfassen bleibt weiter wichtig.
… und die Zukunft?
Was meinst Du – wie sieht unsere „Welt der Zukunft“ aus? Gehen wir gar nicht mehr aus dem Haus und bestellen alles online? Treffen wir Freunde nur noch im Web statt im richtigen Leben? Arbeiten wir nur noch im „Homeoffice“?
Ich bin davon überzeugt, dass sich noch vieles verändern wird.
Aber nicht als entweder oder.
Alles ist nebeneinander möglich, so dass sich hoffentlich jeder das zusammenstellen kann, was für ihn/sie am angenehmsten ist.
Für mich ist das remote arbeiten und regelmäßig Partner und Kunden treffen.
Auf dem Wochenmarkt einkaufen gehen. Schwere Sachen oder Zeug, das ich im engeren Umkreis nicht finde, online shoppen.
Unter der Woche mit Freunden What’sApps schicken und am Wochenende zusammen ausgehen.
Du arbeitest inzwischen auch freiberuflich. Was für Leistungen bietest Du an und wer kann Dich buchen?
Ich biete Analyse und Beratung für große und kleine Unternehmen, auch Einzelunternehmer hinsichtlich ihrer digitalen Kommunikation. Also wenn jemand gerne bei Xing, Facebook, Instagram, Youtube oder Twitter seinen Markenauftritt einführen oder optimieren möchte, schaue ich mir das mit dem Kunden gemeinsam an. Je nachdem kann ich die Umsetzung im Rahmen eines Projektmanagements auch übernehmen.
Vielfach schule ich in Unternehmen auch die Marketing oder PR – Verantwortlichen auf neue Kanäle, veränderte Herangehensweisen ans die Kommunikation durch Content Marketing oder auf Trends wie Influencer-Marketing. In dem Zuge überarbeiten wir dann auch z.B. in einem Workshop gemeinsam die bisherige Strategie.
Mir ist besonders wichtig, dass ich dabei nicht nur auf die digitalen Formate schaue: Alles was dort passiert, muss auch zu Print, TV, Outdoor oder POS passen. Weil die CI über alle Kanäle hinweg klar sein muss und die Markenbotschaft wiedererkennbar sein soll, darf eben nicht in online und offline getrennt werden. Da kann es schon passieren, dass im Nachgang auch ein Print-Flyer überarbeitet werden muss.
Meist landen Kunden also bei mir, weil sie ein soziales Netzwerk bespielen möchten. Bei einigen davon bin ich inzwischen aber auch in anderen Marketingbereichen beratend tätig, da es dem Endverbraucher letztlich egal ist, welcher Kanal da gerade genutzt wird: das Kommunikationserlebnis für den Verbraucher ist kanalübergreifend und das muss stimmen.
Danke liebe Kathrin für Deine Erklärungen und Einschätzungen. Ich bin gespannt, wie sich unser Leben – und vor allen das unserer Kinder – in Richtung Internet in Zukunft weiter entwickelt. Spannend bleibt es auf jeden Fall!
Wer noch mehr über Kathrin erfahren möchte oder sie als Unterstützung für sein eigenes Projekt oder eins im Unternehmen braucht, kontaktiert sie gerne über ihre Homepage. Außerdem könnt ihr Kathrin noch auf Facebook finden . Hier postet sie regelmäßig Neuigkeiten und interessante Artikel aus dem Bereich Digitales Marketing.
[Fotos: Homepage/ Facebook Dielmann Marketing]
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