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Eigentlich war die Wahrscheinlichkeit uns zu treffen und kennenzulernen nicht allzu gross.
Zwar wohnten wir beide schon längere Zeit in der schönen Stadt am Rhein, aber auf unterschiedlichen Rhein-Seiten.
Unterschiedliche Berufe haben wir auch.
Zwar beide im sogenannten „kreativen Bereich“, aber doch gänzlich unterschiedlich.
Allerdings arbeiteten wir irgendwann plötzlich im gleichen Unternehmen.
Und teilten uns zudem noch ein Büro.
Noch dazu einen gewöhnungsbedürftigen Chef.
Aber das ist eine andere Geschichte…
Als ich Carolin das erste Mal traf, holte sie mich vom Fahrstuhl ab.
Nach der Elternzeit startete ich meinen neuen Job in ihrer Abteilung.
Sympathisch lachend kam sie auf mich zu und ich dachte „prima – das passt“:
Lustig, fröhlich, optimistisch und grundsätzlich positiv eingestellt – der erste Eindruck hat mich bis heute nicht getrügt.
So offen wie Carolin ist, kamen wir direkt ins Gespräch.
Nachfolgend verbrachten und durchstanden wir dann die nächsten Monate gemeinsam in einem Büro.
Wir blieben in Kontakt
Auch nachdem wir uns beide für andere Berufswege entschlossen und fast zeitgleich das Unternehmen verließen, blieben wir in Kontakt.
Carolin schlug erfolgreich ihren Weg als freiberufliche (Grafik-)Designerin ein.
Als ich dann in meine Freiberuflichkeit startete, entwarf sie natürlich mein Logo.
Und gestaltete meine Webseite.
Carolin hat immer wieder spannende, lustige und interessante Geschäfts-Ideen.
Bei ein paar von ihnen durfte ich in der Überlegungsphase beiwohnen oder als „Testperson“ dienen.
Außerdem engagiert sich Carolin ehrenamtlich. Kreativität und Facettenreichtum sind in ihrem Leben somit keine Grenzen gesetzt.
Wir treffen uns zum Lunch, zum Quatschen und immer mal wieder zu verschiedenen Anlässen.
Trotz unterschiedlicher familiärer und Lebens-Situationen und unterschiedlichen Branchen.
Sooooo weit sind dann Architektur und Grafik wohl doch nicht auseinander ;-).
Was lag somit näher, als Carolin für meine Rubrik „Kenn’se schon“ zu interviewen.
Liebe Carolin, ich fange meine Gespräche immer damit, dass ich meine Interview-Partner bitte, sich selber kurz in 5 Adjektiven zu beschreiben. Welche würdest Du dafür wählen?
lustig, neugierig, kreativ, eigenständig, empathisch.
Was ist für Dich am reizvollsten, Designer zu sein/ warum fiel deine Berufswahl genau darauf?
Ursprünglich wollte ich Architektin werden.
Bei einer Mappen-Vorstellung sagte dann ein Professor zu mir „Die Mappe sieht nicht nach Architektur, sondern nach Graphic Design aus.“ Dann habe ich mich erstmal informiert, was ein Kommunikationsdesigner überhaupt macht.
Es gefiel mir, ich reichte meine Mappe dann dort ein. Und ich bin aufgenommen worden.
Seit dem Tag habe ich es keinen Tag bereut. Das Studium und auch jetzt der Beruf machen mir einfach wahnsinnig Spaß.
Wenn Du nicht Designer wärest – was wäre dann Dein Beruf geworden?
Haha – vielleicht dann doch Architektin …
Grafik Designer – wie bleibt man kreativ?
Woher nimmst Du deine Kreativität? (Hobbies, Inspiration/ Motivation, Interesse, Internet, Bücher, Musik….?)
Ich finde es wahnsinnig wichtig Routinen zu durchbrechen.
Ich habe das Gefühl, dass, sobald eine Routine einkehrt, die Kreativität sinkt.
Deshalb versuche ich immer alles anders zu machen. Also zum Beispiel immer einen anderen Weg zu gehen, wenn ich ein gleiches Ziel (z.B. Supermarkt) habe. Oder jeden Morgen etwas anderes und an einem anderen Platz in der Wohnung Frühstücken etc.
Ich finde, dass einem das im Gehirn irgendwie andere Blickwinkel vermittelt und das „Kreativitäts-Zentrum“ ankurbelt. Ich finde es aber auch wichtig, mich von anderen Designern / Produkten / Marken inspirieren zu lassen. Daher achte ich bei Websites, Broschüren, Magazinen etc. meist leider mehr auf die Gestaltung als auf die Inhalte…
Was bedeutet schönes Grafik-Design für Dich?
Schönes Design ist meiner Meinung nach, wenn man etwas Gestaltetes anschaut und sich dabei freut oder wohlfühlt.
Und gutes Design ist, wenn es dann noch eine Funktion hat, die perfekt durchdacht ist.
Was gefällt dir am Designberuf?
Ich glaube, das schönste daran ist, dass man das Gefühl hat, die Welt ein bisschen schöner zu machen.
Auch wenn das natürlich hauptsächlich die Oberfläche betrifft. Ich denke, dass ein gutes Design Menschen auch ein bisschen glücklich machen kann.
Was gefällt dir nicht daran?
Wenn man als Designer in einer Agentur arbeitet, dann ist man oft Dank Pitches & Co einem krassen Dauerstress ausgeliefert.
Das hat mir gar nicht gefallen.
Vor allem, wenn man ein „100%-Typ“ ist und alles perfekt machen möchte. Das kann auf Dauer krank machen. Weil man das Pensum oft einfach nicht schaffen kann.
Zum Glück bin ich aber jetzt ja schon länger selbständig. Ich nehme aus Prinzip nicht mehr an Pitches teil. Und ich habe auch mal Phasen, wo es etwas ruhiger ist und ich wieder kreative Energie sammeln kann.
Gibt es Routine in Deinem Beruf? Wenn ja, worin besteht sie?
Wie gesagt, ich mag Routine nicht. Ich habe dann das Gefühl, dass sie mich ausbremst.
Aber das ist sicherlich typabhängig. Ich kenne genügend Menschen, die ihre Routinen lieben und brauchen.
Und natürlich habe auch ich gewisse Routinen. Zum Beispiel habe ich Kunden, die immer wiederkehrend einen Newsletter, einen Flyer, Messe-Aufsteller etc. brauchen.
Das Gute daran ist aber, dass sie meist ein neues Design dazu brauchen. Und dass bedeutet dann ja schon wieder Abwechslung.
Was sind die größten Herausforderungen im Alltag eines Kreativen?
Die Finanzen. Ich drücke mich immer davor, Rechnungen zu schreiben oder die Steuern zu machen.
Ich weiß – eigentlich sollte man das wohl gerne machen. Denn es gibt dann ja Geld. Aber mir macht sowas einfach keinen Spaß. Und dementsprechend schiebe ich diese Dinge gerne mal vor mir her. Und manchmal so lange hinaus, bis es „letzte Eisenbahn“ ist. Da ist wohl meine Schwachstelle…
Welches Logo hättest Du gern selbst kreiert?
Das Deutsche Bank Logo. Das finde ich genial. Es ist so simple und sagt eigentlich alles.
Spielen Trends im Grafik-Design eine Rolle?
Klar, es gibt immer wieder Trends, die sich meist an neuen Begebenheiten orientieren.
Zum Beispiel hatte vor ca. 10 Jahren – als die ersten „responsive Websites“ entstanden, ein Trend namens „Flat-Design“ Einzug gehalten. Dieser begründete sich auf der Gegebenheit, dass alles etwas vereinfacht werden musste. Plötzlich stand nämlich eine Vielzahl an Screens zur Verfügung. Dadurch wurde das Design sehr komplex.
Mittlerweile hat sich daraus ein semi-flat-Design (mit Verläufen und dadurch mehr Tiefe) und viele weitere Formen entwickelt.
Dementsprechend sinnvoll ist es, über Trends immer up-to-date zu sein. Denn hierdurch können oft auch Designs optimiert werden.
Wie motivierst Du dich immer wieder?
Gab es in deinem Leben Kreativ“tiefs“ oder hast du immer gleich mehrere Ideen zu einem Projekt im Kopf? Was empfiehlst du bei einer kreativen Blockade?
Klar, denke das hat jeder. Vor allem, wenn man angefangen hat, es einem nicht 100% gefällt und man nicht weiter kommt. Meistens ist es dann das Beste, alles über Bord zu werfen und ganz von vorne anzufangen. Mit einem weißen Blatt quasi. Etwas Zeit dazwischen an der frischen Luft, ist dann auch nicht verkehrt. (Wenn man die Zeit hat).
Du bist vor ein paar Jahren von der Festanstellung in die Freiberuflichkeit gewechselt. Was ist daran der größte Nutzen für Dich?
Nicht mehr so einen Dauerstress zu haben. Und auch die etwas flexiblere Zeit-Einteilung ist für Kreative ein Vorteil.
Denn wenn man auf Knopfdruck kreativ sein muss, kann einen das schon auch stressen.
… und der größte Nachteil?
Wie gesagt, die Finanzen. Es war schon bequem, einfach jeden Monat sein Gehalt auf dem Konto zu haben und nicht jeden Monat vom Steuerberater gejagt zu werden… 😉
… noch ein bißchen persönliches
Du arbeitest – wie ich – die meiste Zeit allein im Homeoffice. Hast Du ein paar Tips wie Du es schaffst dich jeden Morgen und immer wieder gut gelaunt zu Hause an den Schreibtisch zu setzen?
– Spotify am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. 😉
Also, eine gute Playlist ist das A&O für einen guten Start in den Tag.
Und ein guter Kaffee!
– Ansonsten verabrede ich mich mindestens 2-3x die Woche mittags zum Lunch. Mit anderen Selbständigen, Mamis oder zum Jour Fix mit meinem Dad. So hat die Decke gar keine Chance, einem auf den Kopf zu fallen.
Im Gegenteil – ich bin dann meist froh, wenn ich einen Tag habe, an dem ich Mittags auch mal zu Hause sein kann…
Wie wichtig ist dabei die Gestaltung/ Inneneinrichtung deiner Wohnung für Dich?
Klar, ein schönes Home-Office trägt natürlich dazu bei, sich wohl zu fühlen.
Bei mir muss es dann immer möglichst leer/aufgeräumt sein.
Zu viel Kram auf dem Tisch blockiert irgendwie den Kopf, der dann genauso unaufgeräumt ist und nicht klar denken kann.
Du hast immer so viele Ideen im Kopf (Party-Organisation, Koch-events, Miss Marmilade, YOU BOX) – wie kommst Du darauf und wie kam es zu YOU BOX?
Ich weiß nicht – irgendwie habe ich schon immer gerne selbständig an Projekten gearbeitet.
Es macht mir einfach Spaß. Und da ich keine Kinder habe, hab‘ ich wahrscheinlich auch einfach mehr Zeit als andere… 😉
Zu YOU BOX kam es, als meine Freundin Dörthe (die ich schon seit dem Kindergarten kenne) mal hier zu Besuch war. Wir haben ein bisschen gebrainstormed, ob wir nicht irgendwie was zusammen machen könnten. Sie hatte die Idee, einen Blog für Leute 40+ zu schreiben. Ich wollte gerne „Themenboxen“ (damals hatte ich die Idee mit der „Sportmuffelbox“) online verkaufen. Ihr Mann Frank kam dann auf die coole Idee, dass beides doch einfach zu kombinieren! Und jetzt bieten wir auf YOU-BOX.de Geschenkboxen an, die dabei helfen sollen, Alltagsprobleme zu lösen, mit einem begleitenden Blog dazu.
Was machst Du zuerst, wenn Du nach Hause kommst?
Hmmm… das kommt darauf an. Eigentlich niemals dasselbe.
Außer vielleicht Schuhe aus.
Die beste Anschaffung in deiner Wohnung?
Meine große Couch!
Was würdest Du retten, wenn’s brennt?
Meinen Mac, externe Festplatten, meine alten Fotos und mein iPhone
Was würdest Du niemals in deine Wohnung stellen?
Ich bin kein Fan von Fotos (von Family oder vor allem von einem selbst) an der Wand.
Und dann habe ich nicht so den grünen Daumen, also Pflanzen gibt es bei mir nur auf dem Balkon.
Was ich niemals in meine Wohnung stellen würde wäre wahrscheinlich so eine Gelsenkirchener Barock Schrankwand. 😉
Herzlichen Dank liebe Carolin für diesen kurzen Einblick in deine Arbeit und dein Leben.
Wer weitere Fragen hat, Carolin für ein Design (Corporate, Broschüren etc – das Spektrum ist weit gefasst!) anfragen möchte, tut dies am Besten über ihre Internetseite. Hier ist sie zu finden. Die Seite befindet sich gerade im Wiederaufbau. Ganz bald ist sie jedoch wieder am Start!
Und ich hoffe, dass wir noch viele schöne, lustige, inspirierende, kreative privat-Meetings haben werden.
Denn die sind immer sehr lustig!